Langläufer vom PSV Zittau überspringen die Rote Linie
Ein äußerst gelungenes Sommertrainingslager liegt wieder hinter uns

In diesem Jahr ist vieles ganz anders als gewohnt. Aber das ist ja nun nichts Neues mehr.
Neu für uns war allerdings, dass wir nach über 30 Jahren Sommertrainingslager in Sebnitz in diesem Jahr eben nicht nach Sebnitz fahren konnten. Die Bedingungen in unserem gewohnten Quartier ließen eine Übernachtung unter Corona Regeln ganz einfach nicht zu.
Das bedeutete für unseren Verein, wir müssen etwas Anderes finden, wenn wir unser Sommertrainingslager durchführen wollten. Und unsere Sportkinder wollten unbedingt ihr nun schon angestammtes Trainingslager veranstalten.
So organisierten wir vier separate Trainingstage mit ganz verschiedenen Inhalten.
Der erste Trainingstag führte uns nach Sohland an der Spree. Genauer gesagt besuchten wir den dort ansässigen Sohländer Skiverein mit seinen herrlichen Schanzenanlagen.
Da wir in unserem Verein ja auch berühmte Skispringer in unserer Ahnentafel stehen haben, war es nahe liegend, dass wir es als Langläufer ganz einfach auch ein Mal probieren wollen. Also sammelten wir in unserem Verein noch alle alten Sprungski, Sprungschuhe und Sprungkombis ein, verluden sie in unseren Mietbus und ab ging es mit den Rädern von Jonsdorf nach Sohland.
Das nun die Langläufer nicht an jeden Standardausrüstungsgegenstand wie Handschuhe oder Sprunghelme gedacht haben, das sei ihnen verziehen. Wir konnten ja auch nicht ahnen, dass wir am Ende doch wie kleine und große Skispringer aussahen.
Nach der etwas sehr feuchten Anreise im strömenden Regen hatten die Sohländer Sportfreunde für uns schon ein trockenes Plätzchen unter der Tribüne reserviert und begrüßten uns mit einem lieben Begrüßungsschild. Da wurde uns doch gleich etwas warm um das Herz. Danke für den herzlichen Empfang und die Materialunterstützung mit Sprungschuhen in den verschiedenen Kindergrößen. Wir hatten auch gar nicht viel Zeit. Das Mittagessen war schon gerichtet. Danach wurde sich zügig umgezogen und ab ging es auf die Schanzen. Alle von uns hatten sich in Skisprung- Schale geworfen. So begannen wir auf der mittleren Anlage mit dem Hangfahren. Das wurde von Mal zu Mal besser. So kehrte schnell die nötige Sicherheit ein. Und es dauerte auch gar nicht lange bis die ersten Anfragen aufkamen, ob wir nicht doch mal einen Sprung auf einer der Schanzen wagen können. Nach Rücksprache mit dem verantwortlichen Übungsleiter aus Sohland stand unserer Bitte nichts im Wege. Also ging es mit großem Hallo auf den ersten Backen. Und siehe da, wir wurden nach zahlreichen Versuchen immer mutiger. Dass es dabei die ganze Zeit wie aus Kannen regnete, interessierte Niemanden. Wir waren voll bei der Sache. Und wie es unter Sportlern eben immer so ist, es wird früher oder später immer ein Wettkampf draus gemacht. Erst war die blaue Linie das Ziel. Danach musste schon die Rote Linie (kritischer Punkt) der Schanze übersprungen werden, um in die Wertung der ersten Plätze zu kommen. Nachdem die Sieger fest standen, ging es für Alle auf die große Schanze am Tännicht. Und auch hier kämpften sich alle Langläufer nach unten. Beim Hangfahren gaben alle Langläufer des PSV Zittau ein sehr gutes Bild ab.
Die Zeit verging wie im Flug. Einige von unseren Läufern konnten sich gar nicht satt fahren. Da ging es immer wieder hoch und runter. Auch ohne Lift.
Eigentlich wollten wir auch noch die neue Inlinerrunde ausprobieren. Doch dazu fehlte uns die Zeit.
Was bedeutet, wir müssen wohl noch mal wieder kommen…
Unsere Rückfahrt mit dem Rad war wieder ein Kampf gegen den Regen. Aber die Erlebnisse in uns trieben uns voran. Und die warme Hütte in Jonsdorf wartete schon auf uns.
Nochmal ein DANKE an alle unsere Übungsleiter und Eltern, die uns an diesem Tag hilfreich zur Seite standen. Und nochmal ein Danke an die Skisportfreunde von Sohland, die uns dieses Erlebnis ermöglichten.      
Auf Grund der speziellen Lage in diesem Jahr haben wir unser Trainingslager so gestaltet, dass wir nicht in der Hütte übernachteten. Das bedeutet, dass wir uns auch am zweiten Tag alle wieder neu zur Abfahrt an den Drei Weibern See an der Hütte versammeln mussten. Und erstaunlicher Weise waren wir noch mehr Kinder als am Tag zuvor.
Mit einer ganz neuen Fahrtroute nach Lohsa konnten wir unsere Anreisezeit um eine halbe Stunde verkürzen. Da ging der Trainingstag doch schon sehr gut los. Wir hatten Einiges auf dem Plan. Die Großen sollten auf dieser 8 km Runde rund um den See etwa 60 km laufen. Die Kleinen hatten 40 km auf dem Plan. Und Jeder hatte eine Runde mit Olli‘ s Trittroller zu absolvieren. Ja, das war ein sportliches Programm. Aber am Ende des Tages haben wir unsere Ziele geschafft. Da war sogar noch Zeit in der Mittagspause für einen schönen Gang in das Seewasser. Manch Einer versuchte sich auch mal auf dem Wasserbrett von Veronika.
Nach zwei harten Trainingstagen hatten wir uns nun einen etwas ruhigeren Tag verdient. Wir strampelten am dritten Tag nach Oderwitz ins Freibad. Einfach nur HERRLICH! Kein Schnick- Schnack. Ein wunderschön gepflegtes Freibad, so wie wir es aus unserer Kindheit gewohnt sind.
Ein Sprungturm mit drei Meter Höhe und ein Einmeterbrett. Da war die erste Stunde im Wasser schon gebucht. Ein großer Traktorreifen und mehrere Schwimmmatten auf dem Wasser und da war die zweite Stunde im Wasser schon abgesichert. Dann gab es Mittag nach Wunsch im Imbiss.
Nach dem Essen trafen wir uns auf dem Volleyballfeld zum Ball über die Leine. Wir waren so viele Spieler in den beiden Mannschaften, dass der Ball eigentlich gar nicht den Boden berühren dürfte. Doch erstaunlicherweise fiel er doch immer wieder mal runter. Am Ende setzte sich der „Altmeister“ bei beiden Spielen mit seiner Mannschaft wieder durch. Danach ging es noch mal ins Wasser. Die Heimfahrt die Jonni und Rica in zwei Gruppen lenkten, ging dann wieder reibungslos bis zur Hütte nach Jonsdorf.
Heute blieben wir auf unserem Vereinsgelände. Wir schliefen die letzte Nacht unter freiem Himmel in der Nähe unseres Lagerfeuers. Nach einem Lagerfeuerabendbrot stand unser Nachtfußball auf dem Plan. Auch dieses Match gewann der Altmeister mit seinem Team. Aber wie jedes Jahr gab es im Anschluss noch viele Diskussionen. Denn nicht jeder Ball und jedes Foul kann in der Dunkelheit zu 100 Prozent ganz genau erkannt werden. Doch schlechter als die Bayern und die Pariser haben wir auch nicht gespielt. Und die hatten Licht. Wir warten nun auf unsere Millionen!
Im Anschluss wurden die ersten Goldenen Skispitzen für diese Saison vergeben. Es wurde auch noch die Auswertung der Tainingsbesten für das Jahr 2019 durchgeführt. Für die ersten Sechs gibt es immer ein bisschen Taschengeld. Und für die besten 10 gibt es zudem noch anspruchsvolle Preise. Glückwunsch an die Besten. Dann wieder auf ein neues Trainingsjahr.
Wir erwischten die erste eiskalte Herbstnacht. So mancher Schlafsack hatte wohl Mühe das zu leisten, was er sollte. Die Kinder die unter der Plane lagen hatten es gut. Dort war es trocken. Aber auf der Fußballwiese und in den Hängematten siegte der Morgentau. Aber nach dem Erwärmen am Morgen  kamen wir langsam wieder in Fahrt. Heute gingen wir klettern an der Rübezahlwand in Lückendorf. Anreise mit den Rädern, umziehen, einbinden und ab ging die Steigerei. Thomas hatte die Wackelsteinkante vorgestiegen. Alle ganz Mutigen wagten sich an dieser Kante nach oben. Alle fast ganz Mutigen stiegen mit dem Trainer gesichert die Kurze Wand zum Gipfel. Unser Ziel war es, dass wir alle im 15 Jahre alten Gipfelbuch stehen. Und das haben wir geschafft.
Nach einem herrlichen Picknick im Freien kehrten wir wieder zur Hütte zurück. Auch dieser Tag lag bereits in den Nachmittagsstunden. Nun hatten wir noch etwas aufzuräumen, den gemieteten Bus vom SFZ Zittau zu reinigen und die Umgebung von der Hütte wieder in den Urzustand zu versetzen.
Damit war unser Trainingslager schon wieder Geschichte. Danke noch mal an alle Übungsleiter sowie den Regionaltrainer, der uns an mehreren Tagen begleitete. Danke an alle Eltern für ihre Unterstützung.
V.H.                                                                                                                                      August 2020

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PSV Zittau e.V. Abteilung Ski